Um einen Edelstein nach der Präzisionsschliff-Methode zu schneiden, enthalten die Diagramme genaue Informationen, die die Umsetzung eines zuvor entworfenen Designs ermöglichen.

Es ist offensichtlich, dass das Ergebnis unvermeidlich von Stein zu Stein variiert, abhängig vom Ausgangspotenzial des Materials: Farbe, Einschlüsse, Transparenz usw. Dieses Problem betrifft jedoch eher die Wahl des Rohsteins als den Schliffplan selbst.

In diesem Artikel werden wir daher die Funktionsweise eines Schliffplans im Großen und Ganzen erklären, und dazu nehmen wir als Beispiel das Schema eines Rundbrillants.

Hier ist das Design eines Rundbrillant-Schliffplans:

Dies sind die Informationen, die uns das erste Feld liefert:

Angles for R.I = 1.540: Dies zeigt an, dass dieses Diagramm für einen Edelstein mit einem Brechungsindex von 1,54 gezeichnet ist. Sie sehen also, dass man mit diesem Diagramm einen Quarz schneiden könnte. Vorsorglich wird überprüft, dass der Winkel der Facette Nummer 1 über dem kritischen Winkel des zu schneidenden Edelsteins liegt.

57 + 16 girdle = 73 Facetten: Hier erfahren wir die Anzahl der Facetten des zukünftigen Edelsteins. Der Stein hat also 57 Facetten + 16 um den Rundisten (falls facettiert), insgesamt also 73 Facetten.

8-fach Spiegelbild-Symmetrie: Eine Symmetrie der Ordnung 8 mit Spiegeleffekt wurde verwendet, um diesen Schliffplan zu zeichnen. Mit anderen Worten, diese Funktion ist nur relevant, wenn Sie Schliffpläne mit Software wie GemCad erstellen möchten.

96 Index: Das Diagramm ist für das Schneiden mit einem 96-stufigen Indexrad konzipiert. Die gängigsten Indexräder sind: 64, 96, 120.

L/W = 1.000 T/W = 0.584 U/W = 0.584 P/W = 0.432 C/W = 0.111: Dies sind Maßverhältnisse, wobei die Buchstaben Folgendes bedeuten: L = Länge, W = Breite, P = Pavillon, C = Krone, T/U = Tafel. Sie werden verstehen, dass diese Verhältnisse von der Breite des Edelsteins (W) abhängen.

Vol/W^3 = 0.199: Das Verhältnis Volumen/Breite hoch 3. Ein wichtiges Verhältnis, das Ihnen ermöglicht, das geschätzte Gewicht Ihres geschliffenen Steins basierend auf der geschätzten Breite zu berechnen.

diagramme_1.8

Dies sind die Informationen, die uns das zweite Feld liefert:

Wie Sie sehen können, besteht es aus 2 Teilen, einem namens Pavillon und dem anderen Krone. Im Allgemeinen beginnen wir beim Präzisionsschliff mit dem Schneiden des Pavillons, aber es wäre auch möglich, mit der Tafel zu beginnen. Die verwendete Methode ist die Treffpunkt-Methode.

Man sollte diese Tabelle als aus drei Spalten bestehend betrachten:

Ein Buchstabe oder eine Zahl, die der auf den Facetten des Schliffplans entspricht, dient als Orientierungshilfe.

Ein Winkel: Dies ist der Winkel, in dem die Facetten geschnitten werden müssen.

Die Indizes, die auf dem Indexrad verwendet werden müssen.

Um dies besser zu verstehen, nehmen wir als Beispiel die dritte Reihe des Pavillons:

1 | 41.5° | 96-12-24-36-48-60-72-84

Übersetzt auf Deutsch: Die Nummer 1 zeigt die entsprechenden Facetten im Schliffplan an. Sie müssen mit einem Winkel von 41,5° an den folgenden Indizes des Indexrads geschnitten werden: 96-12-24-36 usw.

Wenn Sie diese Zeile verstehen, funktioniert der Rest des Schliffplans nach demselben Prinzip.

Beachten Sie, dass die Zeile G1 den Rundisten (G = girdle auf Englisch) darstellt, der die Form des Steins bestimmt.

Vielen Dank für das Lesen dieses Artikels und viel Erfolg beim Schneiden.